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Emojis, Smileys & Co. - im Job mit Vorsicht zu geniessen

Veröffentlicht am 01.10.2019 von Fredy Pillinger, Verkaufsleiter ostjob.ch
Vorsicht bei Emojis im Job
Grinsen, Schreien, Weinen - Emojis können zahlreiche Gefühle und Stimmungslagen ausdrücken, was in der Kürze mit Worten nicht möglich wäre. Die kleinen Symbole haben in den letzten Jahren die elektronische Kommunikation sehr geprägt und sind daraus kaum noch wegzudenken. Im Beruf sollten Sie allerdings vorsichtig damit umgehen. Lustige Tiergesichter oder schäumende Bierkrüge werden vielleicht von den Kollegen verstanden - die Chefin oder Ihr Geschäftspartner könnte jedoch unangenehm berührt sein.
Mit dem Smiley fing alles an

Der erste Smiley wurde von dem Amerikaner Harvey Ball für die Werbekampagne einer Versicherung geschaffen. Ein gelber Kreis, zwei Punkte für die Augen, eine gebogene Linie für den Mund - fertig war ein Button, der Arbeiter motivieren sollte. Harvey Ball bekam dafür sagenhafte 45 Dollar und erlangte in kürzester Zeit Weltruhm.

Die Transformation des Smiley in die digitale Welt ging von Scott Fahlman aus, einem Informatikprofessor aus Pittsburgh. Er wollte mit Doppelpunkt und Klammer etwas mehr Witz in hitzige Diskussionen des Online-Forums seiner Universität bringen.

Dem Japaner Shigetaka Kurita war es schliesslich vorbehalten, die ersten Emojis zu entwickeln, wie sie heute gang und gäbe sind. Aus den Anfängen dieser universellen Sprache sind mittlerweile weit über tausend Emoticons hervorgegangen.


Missverständnisse sind nicht ausgeschlossen

So einfach es ist, mit Emojis Gefühle, Gedanken und Stimmungen auszudrücken - der Gebrauch kann auch Missverständnisse und Unstimmigkeiten auslösen, vor allem wenn sie zwischen verschiedenen Ländern und Kulturen benutzt werden. So bedeutet der schnaubende Smiley in Japan einen Triumph, während er hierzulande Wut und Empörung symbolisiert. Auch ein lachendes Gelbgesicht mit einer Träne im Auge löst je nach Kontext unterschiedliche Reaktionen beim Empfänger aus. Deshalb ist im Geschäftsleben höchste Vorsicht geboten, wenn Emojis im Schriftverkehr Verwendung finden. Im Zweifelsfall sollten Sie besser die Finger davon lassen.


Sympathieträger oder Symbol für Inkompetenz?

Viele Menschen glauben, dass sie mit der Verwendung von Smiley und Emojis Sympathien auslösen. Verschiedene Studien liefern dazu unterschiedliche Ergebnisse.

Die Psychologieprofessorin Wera Aretz von der Kölner Hochschule Fresenius hat herausgefunden, dass Menschen sehr wohl mit Sympathie auf Emojis in E-Mails und anderen elektronischen Textmitteilungen reagieren. Andererseits konnte sie aber auch belegen, dass Empfänger die Absender als durchsetzungsstärker und selbstbewusster einschätzten, wenn keine Emoticons eingestreut waren.

Eindeutiger fällt eine Studie der Zeitschrift "Social Psychological and Personality Science" aus. Sie befragte 5.000 Teilnehmer aus 29 Ländern nach ihrer Meinung über Emojis. Zuvor wurden den Probanden entsprechende E-Mails von unbekannten Absendern vorgelegt. Die gegebene Annahme, dass Emojis Sympathie auslösen, wurde für die Forscher erstaunlicherweise nicht bestätigt. Gerade im Kontext des Geschäftslebens kamen Mitteilungen mit Emojis bei den Teilnehmern ganz im Gegenteil negativ an. Die Absender wurden nämlich überwiegend als unprofessionell und inkompetent klassifiziert.


Fazit

Legt man die Studien für eine Beurteilung zu Grunde legt, wird schnell deutlich, dass im Schriftverkehr mit Kunden, Lieferanten, Geschäftspartnern und Vorgesetzten die Verwendung von Emojis und Smileys besser zu unterlassen ist, sofern nicht ein besonderes Bekanntschafts- und Vertrauensverhältnis besteht. Für die interne Kommunikation unter Kolleginnen und Kollegen mögen sie akzeptabel sein; wenn die Vorgesetzten Emojis nutzen, dürfen Sie schon einmal mit einem augenzwinkernden Smiley antworten. Bei allen anderen Angelegenheiten, die den Job betreffen, sollten Sie aber besser nur die reine Schriftform wählen, um ernst genommen zu werden.