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Jobhopping - so klappt es mit der nächsten Bewerbung

Veröffentlicht am 19.11.2019 von Henrik Jasek, Leiter ostjob.ch
Jobhopper
Gehören Sie zu den Menschen, die im Laufe ihrer Karriere häufiger den Arbeitsplatz wechseln, statt bis zur Rente bei einem einzigen Unternehmen zu bleiben? Dann sind Sie wahrscheinlich ein so genannter Jobnomade, der sich gern auf die Suche nach neuen Herausforderungen begibt. Angesichts von meist befristeten Arbeitsverträgen und allgemeinem Fachkräftemangel ist Ihre Situation gar nicht so besonders. Umfragen zeigen, dass Arbeitnehmer heutzutage durchschnittlich alle vier Jahre ihren Arbeitgeber wechseln. Dies hat allerdings Konsequenzen für Ihre Bewerbungen.
Vorurteile in den Personalabteilungen
Obwohl Jobhopping mittlerweile ein normales Phänomen ist, gibt es bei Personalverantwortlichen immer noch zahlreiche Bedenken gegenüber Bewerbern, die häufig ihren Arbeitgeber wechseln. Zu den gängigen Vorurteilen gehören vor allem folgende:
 
- Der Jobhopper ist orientierungslos und weiss nicht, was er will.
- Wer so oft seinen Arbeitsplatz wechselt, kann keine Loyalität zu seinem Arbeitgeber entwickeln.
- Der Bewerber hat Probleme mit Hierarchien und kann sich herrschenden Strukturen nicht unterordnen.
 
Meist kommen noch andere Bedenken hinzu, wobei die Vorteile und der Mehrwert von Jobnomaden ausgeblendet werden. Wer seinen Arbeitsplatz öfter wechselt, ist nämlich in der Regel in der Lage, sich schnell in neue Situationen einzuarbeiten und veränderten Teams anzupassen. Jobhopper sind motiviert, anpassungsfähig, flexibel und offen genug, um sich auf unbekanntes Terrain zu begeben. Im Grunde können Arbeitgeber davon nur profitieren.
 
Sie sollten deshalb in einer Bewerbung offensiv mit Ihren positiven Eigenschaften und dem damit verbundenen Mehrwert umgehen. Nur so können Sie Personaler davon überzeugen, dass Sie der richtige Kandidat für eine offene Stelle sind.
 
Erklärungsbedarf für Jobnomaden
Ihr Lebenslauf sollte eine überzeugende Erklärung dafür liefern, warum Sie häufiger den Arbeitgeber gewechselt haben, damit Personaler sich überhaupt mit Ihrer Bewerbung beschäftigen. Wenn Sie dadurch Ihre Aufgabengebiete und Kompetenzen erweitern konnten, wenn Sie mehr und mehr Verantwortung übernommen haben, streichen Sie dies deutlich heraus, denn es ist ein wichtiger Vorteil gegenüber Ihren Konkurrenten. Dazu können Sie Ihre bisherigen beruflichen Stationen chronologisch auflisten und mit erläuternden Stichpunkten versehen.
 
Wenn Sie den Nachweis erbringen können, dass Ihr Tätigkeitsbereich mit jeder Stelle gewachsen ist, wäre das ideal. Untermauern sie Ihre Erfahrung und Ihr Know-how mit guten Arbeitszeugnissen, die Sie Ihren Unterlagen beifügen. Es ist Ihr gutes Recht, von Ihren vorherigen Arbeitgebern wohlwollende Zeugnisse zu erhalten. Diese Chance gilt es zu nutzen.
 
Kamen Wechsel wegen wirtschaftlicher Probleme oder Strukturveränderungen bei einem Arbeitgeber zu Stande, sollten Sie das erwähnen. Das Wichtigste ist, dass Sie immer bei der Wahrheit bleiben, auch kurze Tätigkeiten nicht verschweigen und keine Gründe für einen Wechsel des Arbeitsplatzes erfinden. Lücken im Lebenslauf werden nicht gerne gesehen, und eine Lüge beim Vorstellungsgespräch kann auch im Nachhinein noch ein Kündigungsgrund sein.
 
Strukturieren Sie Ihre Bewerbung übersichtlich
Geben Sie guten Inhalten eine gute Form. Die Gestaltung Ihrer Bewerbung kann viel zum Erfolg beitragen. Deshalb sollten Sie sich für die Ausführung ausreichend Zeit nehmen. Heben Sie beispielsweise besonders wichtige Jobstationen mit Fettschrift hervor, um den Personaler aufmerksam zu machen.
 
Verlieren Sie nicht zu viele Worte über sehr kurze Tätigkeiten. Dazu können Sie im Vorstellungsgespräch Rede und Antwort stehen. Lassen Sie aber keine Etappen Ihres beruflichen Werdegangs aus, sondern schildern Sie ihn vollständig und nachvollziehbar.
 
Das Anschreiben steht im Zentrum
Mit einem aussagekräftigen Anschreiben können Sie Ihrem potenziellen neuen Arbeitgeber aufzeigen, welchen Mehrwert Sie für ihn darstellen. Beschreiben Sie die vielfältigen unterschiedlichen Erfahrungen, die Sie auf Ihrem bisherigen Weg gemacht haben und verdeutlichen Sie damit, wie sehr das Unternehmen von Ihnen profitieren kann. Halten Sie aber auch nicht mit Ihrem Interesse und Ihren Vorstellungen hinter dem Berg. Wenn der Arbeitgeber Ihre Erwartungen ebenfalls erfüllen kann, wirkt das beruhigend. Vielleicht werden Sie sich ja dauerhaft an das Unternehmen binden und Ihr Jobhopping beenden.